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20.03.98
Tom geht, Dave kommt. Party: Valium, Blut und Anonymer Kotzer
Tom distanzierte sich von Zeit zu Zeit mehr von uns. Er hatte wohl Probleme mit dem fröhlichen Leben um ihn rum und den schlechten Ergebnissen seiner Klausuren. Ich hatte auch eine Weile nicht mehr mit ihm kommuniziert, da er mir vorwarf für das Verschwinden seines Federbettes verantwortlich zu sein, dass sich Susi irgendwann mal aus der Abstellkammer geholt hatte. Da ich diesen Vorwurf ziemlich albern fand, schwiegen wir.
Neben seinem neuesten Hobby, ebenso gut mit PCs umgehen zu können wie Flo, jeder Menge Rauch und viel leerer Augustiner-Flaschen hatte er sich in letzter Zeit auch nicht besonders beliebt gemacht.
Etwas später, wir hatten uns gerade wieder versöhnt, zog er dann aus, Flo zog in Tom’s Zimmer um und Dave für Tom in Flo’s Zimmer ein. Überschlagende Ereignisse.
Dave kam gerade von einer In-der-Orientierungsphase aus Indien zurück und hatte sich sein Zimmer mit einer Isomatte, ein paar Büchern und einem 200 Watt-Strahler, da er keinen Schatten im Zimmer wollte, eher spärlich eingerichtet. Dave liebte die Kommunikation mit sämtlichen Lebewesen, so auch mit Susi’s Hooligan-Freunden, die etwas von seiner pazifistischen Lebenseinstellung abwichen und die er nach einigen Bieren auf unserer legendären Party bekehren wollte. Dazu hatte er dem „Stiernacken“ wie Jule und ich, den unsympathischsten der Jungs nannten, etwas Valium ins Bier gekippt.
Gegen 4 Uhr morgens kniete er dann total besoffen, klein und schmächtig, im Treppenaufgang und rief „Schlag mich!“. Susi hatte mit einem der Hools gerade Schluß gemacht und bekam die leise PANIK als sie ihren Ex mit unserem neuen Mitbewohner sah.
Susi dischte im Bad bei dem Versuch aus sich die nächste Bierflasche aus der Dusche zu angeln und landete dabei unsanft mit dem Handgelenk auf einer Glasscherbe. Flo, unser Medizinstudent und Held des Abends, hatte aber sofort Nähzeug parat und flickte die Wunde kunstvoll mit einigen Bieren intus.
Das Resultat dieser abendlichen Freizeitveranstaltung war ein komplett zugekotztes Klo. Der bis heute anonymgebliebene Übeltäter hatte den Klovorleger vorsorglich durch unser Badfenster im Innenhof entsorgt, wie wir am nächsten Morgen rekonstruieren durften.
Wir konnten auch feststellen, dass der Verdächtige unseren Salat sowie Unmengen von Puschkin Black Sun konsumiert hatte. Weitere Einzelheiten bleiben an dieser Stelle geheim um den Fortgang der Ermittlungen nicht zu beeinflussen.
Posted by tini at 20.03.98 9:09